Die Hochzeitstorte – ein Höhepunkt auf jeder Hochzeitsfeier.
Um die Hochzeitstorte und deren Anschnitt ranken sich viele Geschichten und Traditionen, die auch von Land zu Land variieren, ein paar Beispiele:
- Braut und Bräutigam schneiden die Torte gemeinsam an. Wer dabei die Hand oben hat, hat in der Ehe zukünftig das sagen. Inzwischen sind viele Brautpaare dazu übergegangen, die Hände nebeneinander zu legen. Manche entscheiden sich auch für zwei Messer – aber es soll ja auch ein Symbol der Gemeinsamkeit sein, daher finde ich diese Lösung nicht ganz so glücklich.
- Vorsicht beim Messer: Dieses darf dem Brautpaar nicht gereicht werden, denn der Überbringer des Messers würde damit Unglück an sich ziehen. Das Brautpaar muss selbst nach dem bereit gelegten Messer greifen. Selbstverständlich stellen wir ein Messer zum Anschnitt bereit, manchmal wird aber ein graviertes Tortenbesteck mit den Namen des Brautpaares gewünscht, Hochzeitsideal.de bietet hier eine schöne Auswahl an individuell gravierten Tortenmesser-Garnituren.
- In Großbritannien wird die oberste Etage der Torte eingefroren und bei der Geburt des ersten Kindes verzehrt. Falls Sie dies machen möchten, empfehle ich im Vorfeld unbedingt einen Hinweis an den Konditor, denn nicht alle Torten-Arten sind dafür geeignet.
- Die historischen Hintergründe der Hochzeitstorte hat Weddix in seinem Hochzeitsratgeber kompakt zusammengefasst.
- Das erste Stück der Hochzeitstorte essen in der Regel Braut und Bräutigam, manchmal füttern Sie sich auch gegenseitig damit als Symbol dafür, dass man künftig füreinander sorgen wird. Meistens wird diese Szene noch von vielen Gästen fotografiert, danach schneiden unsere Mitarbeiter die Torte weiter und verteilen diese an die Gäste. Das Brautpaar sollte dies nicht selbst übernehmen, schon, um die Kleidung zu schonen.
Dies sind nur ein paar Beispiele für Hochzeitstorten-Traditionen.
Die wichtigsten Eckdaten für die Hochzeitstorte
Während die Hochzeitstorte noch vor ein paar Jahren schnell gewählt war – meistens war das Prachtstück weiß, auf einer Etagere und mit Marzipan- oder Zuckerrosen verziert – ist die Auswahl an Möglichkeiten heute schon fast unendlich groß. Ein paar Informationen und Möglichkeiten möchte ich hier aufzeigen.
Form der Hochzeitstorte
Die Hochzeitstorte kann einstufig oder mehrstufig sein, nach oben gibt es fast keine Grenzen, allerdings muss man ggf. auch berücksichtigen, dass Sie noch transportabel sein und ggf. auch in ein Kühlhaus passen muss – gerade im Sommer ein wichtiger Aspekt. Diesen Punkt können Torten auf einer Etagere leichter erfüllen, da die Etagere zerlegt angeliefert werden kann und die Torten einzeln in Kartons, das ganze wird dann vor Ort zusammengebaut.
Dann gibt es noch mehrstufige Torten ohne Etagere, hier stehen die einzelnen Torten-Etagen direkt aufeinander (englische Form). Dabei ist zu beachten, dass sich Sahnetorten hierfür nicht eignen, Sie würden ineinander sinken, ideal sind hierfür Buttercreme-Füllungen (Prinz-Regenten, Baumkuchen-Frucht, Zitronen-Creme…).
Eine einstufige Torte kann z. B. ein Erdbeer-Herz sein oder rechteckig oder zwei Herzen, auch hier gibt es wunderschöne Varianten.
Dann gibt es noch Sonderformen, z. B. Torten, bei denen die Etagen schief aufeinandergesetzt werden, oder Hochzeitstorten, die eine Nachbildung von etwas sind, dass eine besondere Bedeutung für das Brautpaar hat: Eine Achterbahn-Hochzeitstorte, eine Hochzeitstorte in Form der Alpspitze oder eine Ägyptische Pyramide – alles Ideen, die die Konditorei Krönner in Garmisch-Partenkirchen in den letzten Jahren schon für unsere Brautpaare umgesetzt hat.
Und dann gibt es noch die Hochzeitstorten, die keine Torten im herkömmlichen Sinne sind: eine Käse-Torte zum Beispiel, falls Sie nicht so gerne Süßes essen oder am Hochzeitstag schon genug davon bekommen, eine Cupcake-Hochzeitstorte oder Petit-Fours-Torte, falls sie lieber viele kleine, verschiedene Törtchen an Ihre Gäste verteilen (natürlich kann es oben eine kleine Torte zum Anschneiden geben) oder eine erfrischende Eis-Torte, also eine Hochzeitstorte aus Eiscreme.
Petit Fours Hochzeitstorte Braut und Bräutigam |
Der Überzug der Hochzeitstorte
Der klassische Überzug ist Marzipan, da die Zutaten – Mandeln, Puderzucker und Rosenwasser – von altersher als Fruchtbarkeitsbringer gelten. Marzipan hat eine naturweiße Farbe und lässt sich auch sehr gut einfärben und modellieren, wer allerdings eine schneeweiße Torte möchte, für den ist es eher ungeeignet.
Fondant – eine Zuckermasse – ist schnee-weiß, lässt sich aber auch gut färben und modellieren. Für Hochzeitstorten sehr beliebt, aber eben auch zuckersüß.
Für Schokoladen-Liebhaber gibt es noch die Möglichkeit, für den Überzug der Hochzeitstorte Schokoladen-Ganache zu verwenden. Dies ist eine Masse, die aus (weißer oder dunkler) Schokolade und Sahne hergestellt wird und von der Konsistenz nicht ganz so fest ist wie herkömmliche Kuvertüre. Dies ist wichtig, damit die Torte gut geschnitten werden kann.
Von schlichter Sahne für Überzug oder Verzierungen rate ich – vor allem im Sommer – ab, da Sahne schnell einen “Stich” bekommt und dann die ganze Torte ungenießbar ist.
Ein neuer Trend aus den USA sind die sogenannten “Naked Cakes“, Bisquit-Böden, meist mit Creme und Früchten gefüllt die ganz ohne Ummantelung auskommen.
Erdbeer-Herzen oder andere Obstkuchen können ebenfalls mit allen oben genannten Überzügen umhüllt werden. Auch kann so ein Obstherz z. B. in Marzipan eingeschlagen und dann verziert werden.
Die Füllung der Hochzeitstorte
Wie oben schon erwähnt ist bei der englischen Form, wenn die Torten-Etagen direkt aufeinander stehen, wichtig, dass keine Sahne– sondern Buttercreme-Füllung verwendet wird.
Ansonsten sind der Fantasie wenig Grenzen gesetzt, füllen Sie Ihre Hochzeitstorte, wie es Ihnen schmeckt. Optimal ist es, wenn Sie für die unterschiedlichen Etagen auch unterschiedliche Füllungen wählen, somit können Sie wählen, was Ihnen am besten schmeckt – aber auch an die unterschiedlichen Geschmäcker Ihrer Gäste denken. Schokolade, Mandeln, Früchte, bunte Bisquit-Böden, Red Velvet Cake, Vanille…
Obst-Torten – z. B. herzförmige – können unterschiedlich mit Obst der Saison belegt werden, gemischte Beeren, Aprikosen, Ananas, Erdbeeren, Himbeeren, Blaubeeren… Darunter eine Schicht aus Pudding-Creme, empfehlenswert ist auch eine dünne Schicht Marzipan als “Saftsperre” zum Boden.
Inzwischen gibt es auch bereits Anbieter, die sich auf Allergiker spezialisiert haben und beispielsweise glutenfreie Hochzeitstorten anbieten. Wenn es nicht gerade das Brautpaar ist, dass die Unverträglichkeit hat, kann man zusätzlich zur Hochzeitstorte auch einen kleinen Kuchen anbieten, der dies berücksichtigt, denn die Spezialtorten haben ihren Preis.
Hochzeitstorten-Topper
Der Cake-Topper, also das, was auf der Torte obendrauf sitzt, steht oder liegt, kann alles mögliche sein, von Figuren über Blumen sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Manche verzichten auch ganz darauf, ein Muss ist der Topper nicht, kann aber der Torte noch eine persönliche oder originelle Note verleihen.
So gibt es zum Beispiel die Möglichkeit, das Brautpaar für die Torte nach einem persönlichen Foto originalgetreu nachbauen zu lassen, die Mini-Me-World bietet hier unglaubliche Vielfalt.
Romantische, witzige und ausgefallene Torten-Figuren bekommt man bei verschiedenen Anbietern im Internet, wie zum Beispiel bei HochzeitIdeal.de.
Ein paar Ideen haben wir auf unserem Pinterest-Board “Cake Topper” gesammelt – erlaubt ist, was gefällt! Und das gleiche gilt auch für die Verzierungen der Hochzeitstorte: echte gezuckerte Rosen, gespritzte Zucker-Ornamente, Airbrush-Malereien, Druckereien auf essbarem Papier, Monogramme, Spitze… Ich kann es selbst manchmal kaum glauben, was alles möglich ist. Hier können wir nur empfehlen, sich einmal bei Pinterest umzusehen und Ideen zu sammeln, denn die Möglichkeiten zur Tortengestaltung sind so vielfältig und individuell wie die Brautpaare.
Die Größe der Hochzeitstorte
Natürlich macht es keinen Sinn, für eine Hochzeitsgesellschaft mit 15 Gästen eine fünfstöckige Hochzeitstorte vorzubereiten. Es wäre ja schade um die Reste. Wenn Ihr Herz aber daran hängt, kann man beispielsweise drei Etagen als “Fake” bauen, also aus Pappmaché oder Styrophor, und dann die echte Torte obendrauf zu setzen und alles einheitlich zu gestalten.
Aber jede Hochzeitstorte kann auch kleiner oder größer angefertigt werden. Unser Konditor hat hier viel Erfahrung, wenn er weiß, wieviel Gäste kommen, kann er Ihre Wunsch-Hochzeitstorte in der richtigen Größe erstellen.
Die Größe hängt auch davon ab, ob es die Hochzeitstorte nachmittags zum Kaffee gibt, ob noch andere Kuchen angeboten werden, oder ob der Tortenanschnitt zum Dessert oder um Mitternacht erfolgt, wenn die Gäste bereits gegessen haben und wahrscheinlich nicht mehr soviel Kuchen essen werden wie am Nachmittag.
Und wenn doch etwas übrig bleibt, stellen wir die Hochzeitstorten-Reste am nächsten Morgen beim Frühstück bereits und jeder Gast kann sich noch ein Stück mitnehmen.
Soweit zur Torten-Gestaltung. Doch WANN soll es die Hochzeitstorte denn nun geben? Und wie bekommt Sie den Auftritt, der ihr zusteht?
Das hängt auch ein bisschen vom Tagesprogramm ab. Wenn nach der Trauung kein klassisches Kaffee und Kuchen-Programm geplant ist, sondern es nach einem lockeren Empfang direkt zum Abendessen geht, sollte die Torte erst zu späterer Stunde angeboten werden, zum Beispiel zur Eröffnung des Dessertbuffets oder um Mitternacht, um noch einmal einen Höhepunkt zu setzen.
Am Abend kann die Torte mit Feuerwerk wie auf dem Traumschiff präsentiert werden – aber Achtung: Unbedingt lebensmittel-geeignete Sparkler verwenden, sonst hat Ihre Torte giftige schwarze Pünktchen und ist nicht mehr genießbar! Wir im Riessersee Hotel haben solche spezielle Sparkler immer vorrätig. Natürlich können Sie zusätzlich Ihren Gästen normale Wunderkerzen geben, die beim Hereinbringen der Torte angezündet werden.
Abends wie nachmittags kann ein Tusch oder ein besonderes Musik-Stück (Oh when the Saints, go marchin in – Traumschiff-Melodie – “Ihr Lied”…) die Ankunft der Torte verkünden. Bewährt hat es sich auch, wenn DJ, Band-Leader oder Trauzeugen über das Mikrofon verkünden, dass nun die Hochzeitstorte angeschnitten wird, damit niemand das große Ereignis versäumt.
Und bevor das Brautpaar zum Messer greift, sollten alle Gäste und natürlich auch der Fotograf oder die Fotografin Gelegenheit gehabt haben, das gute Stück einmal abzulichten. Der Anschnitt der Hochzeitstorte sollte dann zentral erfolgen und möglichst alle Gäste sollten einen guten Blick auf das Paar und die Torte haben.
Und dann – endlich – wird die Hochzeitstorte angeschnitten und Brautpaare und Gäste können GENIESSEN…
Übrigens kann die Hochzeitstorte natürlich auch mitgebracht werden, wenn Sie zum Beispiel einen Konditor oder eine talentierte Hobby-Bäckerin in der Familie haben, bietet sich das an. Wir berechnen dann für die Bereitstellung von Tellern, Messern, Servietten und Service eine pro-Kopf-Pauschale von € 2,50/Person und bitten Sie außerdem, uns zu bestätigen, dass Sie die Verantwortung für die Einhaltung der lebensmittelrechtlichen Hygienebestimmungen übernehmen.