Make the max – but don´t make more…
Vor ein paar Jahren hat mir das mal ein Bräutigam gesagt. Er und seine zukünftige Frau wollten das Beste – aber bitte nicht mehr.
Ich habe lange darüber nachgedacht. Natürlich wollen wir das Beste für alle unsere Brautpaare. Aber was ist das kleine Quentchen zuviel, was heißt “weniger ist mehr”? Wo zieht man denn den Schlusstrich in den Hochzeitsplanungen? Wann ist das Maximum erreicht, welcher Tropfen würde das Fass zum Überlaufen bringen?
Die Aussage “bitte nicht zuviel” liegt auch bei der Dekoration total im Trend. Reduziert ist elegant, nordisch-klare Linien sind gefragt und kühle Farben wie Pastell oder ein klares, strenges Marineblau in Kombination mit Weiß und Silber sind Trend. Das heißt nicht, das man auf üppige Blumenbouqets oder viele Kerzen verzichten muss. Aber man sollte sich dabei auf eine Sache konzentrieren, das “Center Piece” definieren und danach den Rest in Farbe und Stil ausrichten.
Farbschema Grün-Weiß mit Frühlingsblüten in Pastell |
Hochzeits-Thema- Strictly Black & White |
Und so geht das auch mit dem Rest der Hochzeitsplanung: Definieren Sie die “Center Pieces”, die zentralen Punkte, die Ihnen wirklich wichtig sind und am Herzen liegen. Meine Empfehlung ist, zehn Punkte aufzuschreiben:
1. – 3. – “Must haves” für die es keinen Kompromiss gibt
4. – 5. – Großer Wunsch, aber Varianten sind möglich
5. – 10. – Wäre schön, wenn das auch noch klappt.
Diese Liste begleitet Sie von der Locationsuche bis zu Ihrem großen Tag. Nehmen Sie sie bei allen Entscheidungen hinzu, das strukturiert und macht es einfacher, das Hochzeitsbudget (hier finden Sie übrigens ein nettes Tool, einen Budgetplaner für die Hochzeit) einzuhalten. Braucht man wirklich noch rote Streuherzchen? Ja, sie sind hübsch, ja, sie passen zum Thema Hochzeit – aber die Dekoration ist blau und auf der Liste stehen sie auch nicht, also weg damit. Konzentration auf das Wesentliche!
Lassen Sie sich nicht von Hochzeitssendungen wie “Vier Hochzeiten und eine Traumreise” aus der Ruhe bringen. Das ist toll zum Anschauen, man kann sich Ideen holen und vielleicht auch das ein oder andere besser machen, aber letztlich ist es doch Ihre Hochzeit, individuell und einzigartig, so wie das Brautpaar. Es gibt kein “das muss man so machen”, wichtig ist, dass Sie sich mit Ihren Entscheidungen wohl fühlen und gemeinsam mit Ihren Gästen einen schönen Tag verleben.
Auch Plattformen wie Pinterest verleiten schnell dazu, dass man immer mehr machen möchte, weil man immer neue Ideen findet und sich immer mehr in Details verliert. Gleichzeitig kann aber Pinterest eine Struktur-Hilfe sein: Legen Sie sich Ihre Hochzeits-Pinnwand an, Ihr persönliches Mood-Board. Hier ist es leicht, dazu zu heften, wieder abzunehmen und letztlich die Wesentlichen Punkte für Ihre Hochzeit zu definieren.
Außerdem können Sie Bastelarbeiten oder andere Aufgaben der Hochzeit an Freunde und Freundinnen delegieren: Sie möchten etwas gerne haben, beispielsweise handgefertige Menükarten oder eine andere tolle Hochzeits-Idee, aber Budget und/oder Zeit reichen nicht aus? Laden Sie Ihre Freunde ein, Aufgaben oder Ideen, die diese übernehmen möchten, zu “re-pinnen” und Sie damit bei den Vorbereitungen zu unterstützen. Das spart Geld und Zeit, erfüllt vielleicht den ein oder anderen Sonderwunsch und bindet die Gäste aktiv in die Hochzeitsvorbereitungen mit ein. Vergessen Sie dabei nicht, sich am Hochzeitstag bei allen zu bedanken, die Ihnen geholfen haben.
Sommer-Hochzeit – Fächer für die Gäste und handgefertige Programmhefte |
Und wenn doch alles zuviel wird und Sie das Gefühl haben, Sie verzetteln sich – oder Ihnen der Partner sagt, dass es nun auch einmal genug ist (Alarmzeichen!) – dann gönnen Sie sich eine Auszeit, einen Mini-Moon vor der Hochzeit. Einfach mal raus, einen schönen Ausflug zu Zweit machen, vielleicht auch irgendwo übernachten – und in dieser Zeit keinesfalls über die Hochzeit reden.
Nach so einer Atempause mit der Konzentration auf das Allerwichtigste – das gemeinsame Glück – stellt sich der Überblick meist schnell wieder ein und die Planungen können entspannt weiter gehen.
Letztlich können auch nur Sie selbst entscheiden, was das Beste für Sie beide ist – und was des Guten zuviel wäre.