Unverhofft kommt oft
Es war ein wunderschöner, heißer Julitag und zunächst lief auch alles wie geplant. Wir waren uns der Baustelle an der Sonnenuhr (Probebohrungen für den neuen Tunnel) bewusst und schon am Vortag hatten wir an den Bauzäunen weiße Planen angebracht, um unschöne Details wie Bagger und Dixi-Toiletten dahinter verschwinden zu lassen. Soweit, so gut. Aber erstens kommt es anders – und zweitens als man denkt. Die erste Überraschung des Tages war ein riesengroßer, oranger Lkw, der mitten in der Aussicht parkte. Die Baustelle war an diesem Tag nicht besetzt und so konnte der Wagen nicht mehr bewegt werden. Anrufversuche waren vergeblich, nicht vor Montag wurde uns beschieden. Auch kein Ersatzschlüssel (ja, wir waren zu allem bereit…). Wir versuchten auch hier unser Glück mit weißen Planen, aber das Unterfangen war angesichts der Größe zum Scheitern verurteilt. Eine Verlegung der Trauung kam auch nicht in Frage, da die Bänke an der Sonnenuhr fest installiert sind. Was blieb uns übrig, als das orange Ungetüm zu akzeptieren? Gott-sei-Dank bewies das Brautpaar später sehr viel Humor und nahm es mit überragender Gelassenheit. Doch damit nicht genug, als nächstes kam der Anruf des Bräutigams aus dem Bus, der ihn und die Hochzeitsgäste nach oben bringen sollte: selbiger war einfach stehen geblieben. Nach dem ersten Schreck organisierten wir Taxis und Shuttles von der Tannenhütte und mit unserem Jeep. Nächster Anruf: Auch das erste Taxi, das die älteren Damen der Gesellschaft nach oben bringen sollte, um sie vor der Hitze zu schützen, war stehengeblieben! Wir suchten die versteckte Kamera…
Während wir noch telefonierten, das Brauttaxi stoppten und den gesamten Zeitablauf nach hinten schoben gab es Entwarnung, der Bus war wieder angesprungen und kam in einer Staubwolke an der Sonnenuhr an, kurz darauf auch die Taxis und schließlich die Braut. Es konnte losgehen!
Die freie Trauung
An dieser Stelle auch danke an Aneta, die trotz der orangen Herausforderungen großartige Bilder gemacht hat. Das orange Ungetüm wurde zum Running Gag der Feier und auch davon gibt es natürlich Erinnerungsbilder ;).
Neben Freudentränen-Taschentüchern standen auch Wasser, Fächer und Traubenzucker für die Gäste bereit, nach dem Schreck in der Sommerhitze wurde das dankbar angenommen.
Auf zur Tannenhütte!
Und dann ging es hinüber zur Tannenhütte. Den kleinen, abenteuerlichen Fußweg über die Hängebrücke nahmen die meisten Gäste gerne auf sich, die, die nicht so gut zu Fuß waren, holte der Tannenhütten-Shuttle ab.
An der Tannenhütte angekommen, gab es für die Hochzeitsgäste erst einmal eine Stärkung: Brezen, belegte Brote, Sprizz, Hugo und Almdudler warteten schon.
Kaffee, Kuchen und die Hochzeitstorte
Statt einer klassischen Hochzeitstorte hatte sich das Brautpaar für verschiedenen Kuchen und Torten entschieden, die auf Baumstämmen drappiert und alle mit Cake-Toppern versehen wurden.
Dazu hatten wir eine kleine Candy-Bar mit allerlei süßen Köstlichkeiten von Cake-Pops über Kekse, Marshmallows, kleinen Kuchen und süßen Ketten aufgebaut.
Die Tischdekoration
Die wunderschönen hellen Holztische der Tannenhütte unter Tischdecken verschwinden zu lassen wäre eine Sünde. So entschlossen wir uns zu cremefarbenen Gaze-Tischläufern in Kombination mit goldenen Kerzenhaltern und blush-farbenen Kerzen. Die Papeterie wurde von der Einladung über die Menü- und Tischkarten bis hin zu den Willkommensschildern und dem Tischplan in einem Stil passend dazu angefertigt und das ganze Arrangement mit üppigen Blumenvasen, -fläschchen und -gläsern ergänzt.
Es wird Abend – die Party kann beginnen!
Die Abende und Nächte auf der Tannenhütte sind immer etwas besonderes und auch bei dieser Hochzeit wurden wir nicht enttäuscht. Eine unglaubliche Lichtstimmung herrschte über dem Tal von Garmisch-Partenkirchen und hob das Wettersteingebirge geradezu magisch hervor.
Das Hochzeits-Team