Nach dem Essen gab es Kaffee und Kuchen und die Hochzeitstorte – hergestellt von der Konditorei Krönner in Garmisch-Partenkirchen – wurde angeschnitten. Die Hochzeitstorte hatte die Form einer kleinen Alpsitze und war mit Mokka-Baiser gefüllt. Vor der Alpspitze stand eine Marzipan-Version des in Tracht gekleideten Brautpaares mit dem kleinen Bello, dem Hund des Brautpaares, der am Vormittag auch die ehrenvolle Aufgabe hatte, die Ringe zu tragen.
Bello war übrigens ein ganz liebes, wohlerzogenes Kerlchen, höchst gehorsam und binnen Stunden der Liebling des gesamten Hotels. Beim Essen hatte er sogar seine eigene Namenskarte…
Nachdem die köstliche Torte und noch etwas Erdbeerkuchen mit Schlagsahne auf wundersame Weise verschwunden waren, kündigte sich hoher Besuch an:
Seine Majestät König Ludwig II. höchstpersönlich gab sich die Ehre. Er (dargestellt von Autor und Schauspieler Andreas M. Bräu) betrat in voller Gala-Uniform das Seehaus und wurde vom Bräutigam – Stilecht in alter Tracht gekleidet – in den Festraum geleitet. Dort hielt er eine berührende Ansprache an das Brautpaar und die Gäste. Begleitet wurde er dabei von den Alphornbläsern aus Grainau – mit Kaminfeuer und Kerzenlicht eine wahnsinnige Gänsehaut-Atmosphäre, ein fantastisches Erlebnis.
Nachdem der König die Gesellschaft wieder verlassen hatte – so nah am Wasser fühlte er sich aus nachvollziehbaren Gründen nicht so ganz wohl 😉 – gab es eine Verschnaufspause zum Ausruhen, spazieren gehen und frisch machen vor dem Abendessen.
Zum Abendessen wurde dann noch einmal völlig neu aufgedeckt. Festlich, königlich, elegant und in den Farben der Braut – so sollte die Festtafel am Abend aussehen. Passiflori hatte wunderschöne Steingarten-Tabletts “gebaut”: Lysianthus, Gräser, wilde Rosen, Hortensien und natürlich ein schöner Buschen Edelweiss – die übrigens mit Wurzelwerk verarbeitet wurden, damit sie später im heimischen Steingarten ein neues Zuhause finden können. Dazu Rindenstücke, Flusskiesel und Steinherzen.
Die Grundlage für die abendliche Dekoration bildete cremefarbene Tischwäsche, die Servietten wurden – stilecht könglich – zu Kronen gefaltet und die Tischmitte zierte jetzt ein schokoladenbrauner Tischläufer. Zwischen die floralen Arrangements wurden weiße Schwäne, ein Symbol, das oft mit König Ludwig in Verbindung gebracht wird, mit bemoosten Zweigen gesetzt, außerdem viele Gläser in verschiedenen Größen, die cremefarbenen Schwimmkerzen besetzt wurden.
Die Menükarten von der Kartenmacherei zeigten am Abend einen Blumenkranz, ähnlich der Tischdekoration, als Motiv und informierten die Gäste über ein rustikales, klassisches bayerisches 3-Gang-Menü mit Hochzeitssuppe, Krustenbraten und “heißer Liebe” – Vanilleeis mit heißen Himbeeren.
Ein Geschenk, das das Brautpaar erhalten hat, passte sich in diese Dekoration ganz hervorragend ein: Zwei Tassen von einem Kaffee-Gedeck in Creme und Gold aus einem Porzellan, das heute nicht mehr hergestellt wird.
Den krönenden Abschluss der Feierlichkeiten bildete zu vorgerückter Stunde eine wahrhaft königliche Lasershow über dem nächtlichen Riessersee.