Der Septembermorgen präsentierte sich strahlend mit dem ersten Schnee im Wetterstein und einem perfekten Spiegelung im See – beste Aussichten auf eine Traumhochzeit.
Nach dem Brautstyling beim Friseursalon Setzer in Grainau begab sich das Brautpaar in familiärer Runde zur standesamtlichen Trauung im Richard-Strauss-Institut in Garmisch-Partenkirchen. Nach der Rückkehr gab es einen kleinen Mittagsimbiss im Biergarten des Riessersee Hotels.
So gestärkt konnte die eigentliche Trau-Feier auf dem Riessersee-Floss beginnen. Zwei der variablen Event-Flösse wurden zusammengehängt, um die vierzig Gäste zählende Hochzeitsgesellschaft nebst Brautpaar und Zeremonienmeisterin (wir durften wieder einmal Annemarie von den Tiroler Hochzeitsrednern bei uns begrüßen, immer eine Freude) über den See zu fahren.
Bänke mit weißen Hussen für die Gäste, weiße Hussen-Stühle für das Brautpaar mit kleinen Hortensiensträusschen (die sich auch am Flossgeländer wiederfanden) und ein Altar-Tisch, ebenfalls mit Dekoration in den Hochzeitsfarben: Blumenschmuck von Passiflori mit grünen Mini-Äpfeln und blauen Hortensien, kombiniert mit grünen Beeren und weißen Blüten. Dazu große weiße Holzbuchstaben und ein hellgrünes Tischband. Die Schleifen an den Vorhängen der Pavillions, die als Sonnenschutz dienten, waren ebenfalls in hellgrün.
Als alle Gäste Platz genommen hatten, kam das Brautpaar auf einer hellblauen Vespa “angebraust”, geschmückt mit einem kleinen Blumen-Bouquet und einem ausgefallenen Schlüsselanhänger.
Der Hochzeitsempfang
Als das Floss nach ca. 45 Minuten wieder anlegte, begab man sich zum Anstossen und Gratulieren auf die See-Terrasse. Freunde des Brautpaares hatten Ballons in Himmelblau und Weiß vorbereitet, für das Brautpaar selbst gab es – in Anlehnung an den Brautstrauß – erdbeer-rote Herzballons.
Selbst ein kurzer Gewitterschauer tat der Stimmung keinen Abbruch, alle blieben im Regen stehen und bewunderten das fantastische Panorama, während immer wieder Sonnenstrahlen durch die Wolken brachen.
Hochzeitskaffee
Während dem Empfang wurde das Floss von uns in Windeseile umgebaut und für Kaffee und Kuchen eingedeckt. Weiße Tischwäsche, zauberhafte Blumen-Arrangements in kleinen Glasgefäßen mit Spitzenband, grünen Äpfelchen, blauen Hortensien und weißen Blüten von Passiflori und himmelblaue Servietten zierten die Kaffee-Tische.
Hochzeitskellner Hannes brachte dann auch gleich Kaffee und frischen Zwetschgen-Datschi, Marmorkuchen und natürlich die Hochzeitstorte, bevor es zur zweiten Runde über den See ging.
Der Hochzeitsabend
Die Historische Bobkantine am Riessersee ist eine urig-rustikale Hütte, die ehemalige Arbeiter-Diensthütte aus der Zeit der Olympischen Spiele am Riessersee, 1936. Hier atmet man den Duft der Vergangenheit, es gibt eine einfache Strom-Versorgung, einen uralten Ofen, der mit Holz geschürt wird, und ein Plumpsklo auf dem Hof.
Wer also “richtig rustikal” feiern möchte, der ist in der Bob-Kantine genau richtig. Dem Inneren der Hütte hatten wir aber dann doch mit Dekorations-Elementen einen etwas feinere Note gegeben, denn zu derb sollte es dann doch nicht sein. So gab es weiße Tischdecken mit rot-weiß karierten Auflegern und die weißen Stoffservietten waren ebenfalls mit rot-weiß karierten Bändern zusammengebunden. Auf Baumstamm-Scheiben standen schwarze Eisenlaternen mit dicken Stumpen-Kerzen und die Blumendekoration von Passiflori war in weißen Relief-Steingutgefässen. Herrliche weiße Hortensien, kombiniert mit frischen Brombeeren bildeten einen tollen Kontrast zu den karierten Tischdecken und fügten sich trotzdem perfekt in das Gesamtbild ein.
Bei der Ankunft drehte sich ein knuspriges Spanferkel – der Hauptgang für das Hochzeitsmenü – schon seit Stunden am Spiess. Das Spanferkel kam übrigens von “MyMarenn“, einem Hofladen in Grainau mit hervorragenden regionalen Produkten. Wer zum Beispiel selbst gemachte Marmelade oder andere heimische Gastgeschenke für seine Hochzeit sucht, wird hier bestimmt fündig.
Küchenchef Daniel Stade beim begießen des Spanferkels |
Die Menükarten – ebenfalls im rot-weißen Vichy-Karo-Design – waren von der Kartenmacherei. Für den ersten großen Hunger gab es große Brotzeitbretter, danach Spanferkel und für die Vegetarier als Alternative Kasspatzn. Und als krönenden Abschluss gab´s süßen Kaiserschmarrn.
Als Gastgeschenke wurde auf jeden Platz kleine, duftende Lebkuchen-Herzerl von der Konditorei Krönner in Garmisch-Partenkirchen gelegt, natürlich ebenfalls in rot-weiß verziert.
Und hier noch einmal ein Blick auf das Gesamte:
Und während vor der Bobkantine die Feuerschalen angezündet wurden und die bereit gelegten Fleece- und Kuscheldecken ausgerollt wurden, fuhr ich mit dem Golfcart zurück zum Hotel. Ein letzter Blick über den abendlichen See, der sich gelohnt hat.