Schnürt die Wanderschuhe, wir heiraten in den Bergen! Beeindruckende Felsformationen, blühende Wiesen, rauschende Gebirgsbäche, Wasserfälle, ein kühler Bergsee und Wald, soweit das Auge reicht – eine Hochzeit in den Alpen ist nicht nur etwas für echte Bergfexe und bietet unglaubliche Motive für die Hochzeitsfotos. Als Hochzeitsplanerin habe ich hier in unserem Hochzeitsblog viele tolle Tipps für die Umsetzung Eurer Berghochzeit!
Ich liebe und kenne die Berge von Klein auf in allen wunderbaren Facetten. Mein Vater ist bei der Bergwacht – früher sehr aktiv, heute als Ehrenmitglied – und von den Ammergauer Alpen über das Wetterstein bis nach Südtirol bin ich seit meiner Kindheit in den Bergen unterwegs – heute als Hochzeitsplanerin. Daher weiß ich, der große Tag muss gut geplant und vorbereitet werden, damit es auch der schönste im Leben wird. Für eine Hochzeit in den Bergen gilt es einiges zu beachten.
1. Zu welcher Zeit ist es am besten, in den Bergen zu heiraten? Frühling, Sommer, Herbst oder Winter?
Als Faustregel gilt, es gibt keine Regel. Die Berge sind unberechenbar. Im März und April, wenn im Tal schon die Frühlingshochzeiten geplant werden, ist eine Winterhochzeit hoch da oben nicht unwahrscheinlich. Wenn Ihr selbst nicht bergerfahren seid, sprecht auf jeden Fall mit Leuten, die sich vor Ort auskennen, um die richtige Zeit für Eure Hochzeit zu finden. Doch nicht nur die Jahreszeiten sind mit denen im Tal kaum vergleichbar, auch auf einen schnellen Wetterwechsel sollte man in den Bergen immer vorbereitet sein. Wer sich auf den ein oder anderen Schauer oder in den Frühlings- und Herbstmonaten auch auf eine „weiße Überraschung“ mit einem „Plan B“ vorbereitet, ist gut beraten. Und es sollte ein Plan B sein, mit dem Ihr auch gut leben könnt. Wenn Ihr immer im Hinterkopf habt, dass es nur bei Sonnenschein schön wird, belastet Euch das extrem. Bedenkt auch, dass einige Bergbahnen im Frühling und Herbst ihre Revisionszeiten haben und damit Locations ausfallen, weil sie dann ebenfalls schließen oder nicht mehr erreichbar sind. Besucht die Hochzeitslocation Eurer Wahl um festzustellen, wie leicht oder schwer sie erreichbar ist und denkt auch an ältere Gäste und die Dienstleister, die in der Regel einiges mitnehmen müssen. Fragt Eure Location, was passiert, wenn der Worst Case eintritt und es beispielsweise einen Wintereinbruch gibt.
2. Der Stil der Location: Hütte, Hotel oder Chalet?
Wenn der Zeitpunkt der Hochzeit geklärt ist, ist eine wichtige Frage der Stil. Bodenständig, elegant, mondän, gechilllt… Schaut Euch dazu auch Eure Gästeliste genau an: Finden alle in der Location gut Platz – auch bei schlechtem Wetter und einschließlich Tanzfläche! – und gibt es ältere Gäste oder Gäste mit Handicap, auf die bei der Anreise besonders Rücksicht genommen werden sollte? Eine rustikale Hüttenhochzeit mit Übernachtung im Matratzenlager auf der Alm ist ein tolles Erlebnis, aber wahrscheinlich wird es einige Gäste geben, die sich dafür – oder auch für das teilen von Toilette und Badezimmer – nicht begeistern lassen. Vielleicht doch eher ein Chaletdorf – oder das luxuriöse Berghotel? Letztlich muss es zu Euch und Euren Gästen passen und natürlich ins Budget. Schaut auch über die Grenze, nicht nur die bayerischen Alpen, auch Tirol, die Schweiz oder Südtirol haben einiges zu bieten. Und die EU hat auch bei standesamtlichen Trauungen im Ausland einige Erleichterungen mit sich gebracht. Klärt im Vorfeld die Stornierungsbedingungen. Auch wenn Covid Gottseidank hinter uns liegt, Wetterkapriolen, Straßensperren oder auch eine Erkrankung einer der Hauptpersonen sind Faktoren, die ins Kalkül gezogen werden müssen. Im Allgemeinen liegt das „Wege-Risiko“ bei Euch, das sollte geklärt sein!
Wenn ihr überlegt, eine Destination Wedding oder ein Wedding Weekend zu feiern, dann bieten die Berge alles, was das Hochzeitsherz begehrt. Die Bergwelt in Bayern, Österreich, der Schweiz oder Südtirol wartet mit traumhaften Locations inmitten der Natur auf, sei es für eine großangelegte Feier oder ein Elopement im kleinen Kreis, spektakuläre Aussichten inklusive! Hier gibt es für jedes Budget wunderbare Möglichkeiten. Vielleicht mietet Ihr ja Eure Location ganz exklusiv und verbringt eine Mini-Urlaub mit Euren Gästen?
3. Die Anfahrt: auf in die Berge!
Nach der ersten Euphorie und der Vorfreude kommen meist die Fragen der Gäste. Wie kommen wir da hin? Brauchen wir Winterreifen? Gibt es eine Straße, wo schlafen wir und wo wird gefeiert? Klärt unbedingt im Vorfeld, wie die Location erreichbar ist. Fährt eine Bergbahn? Wie oft und zu welchen Zeiten? Mit welcher Kapazität? Wenn man in der Location nicht übernachten kann, ist eine nächtliche Gondelfahrt erforderlich. Ein tolles Erlebnis, aber es gibt auch Gäste mit Höhenangst und Alternativen wie ein Shuttle-Service durch die Location können da sehr hilfreich sein. Auch, wenn Gäste die Feier vielleicht früher verlassen möchten. Wenn nur eine Forststraße zur Location führt, klärt im Vorfeld, ob es Fahrgenehmigungen gibt und wo man diese beantragen kann und ob an der Location selbst dann auch ausreichend Parkplätze vorhanden sind. Gibt es einen Winterdienst (auch nachts?) und was passiert, wenn auf Grund eines Unwetters die Straße nicht mehr passierbar ist? Diese Fragen sind nicht nur für Eure Gäste wichtig sondern auch für die Dienstleister wie Musiker, Fotograf, Dekorateur oder Stylistin. Wenn Ihr eine Wanderung zur Location plant, klärt im Vorfeld, ob das für alle machbar ist, wie ggf. das Gepäck nach oben kommt (und wiederum die Dienstleister) und – wenn Ihr nicht übernachtet – ob es ausreichend Möglichkeiten zum frisch machen und umziehen für die Gäste gibt. Auch ist die Lage der Talstation und die Entfernung zu einer eventuellen Übernachtungsmöglichkeit im Tal nicht unerheblich. Macht es Euren Gästen einfach. Verschickt ein “save the date” und verweist auf Eure Wedding Website. Dort könnt Ihr einen Ablaufplan, Shuttle-Service und Abfahrtszeiten, Anfahrtsbeschreibungen oder einen Link für den Antrag für die Fahrerlaubnis einstellen. So spart Ihr Euch auch eine sehr umfangreiche und kostenintensive Einladung.
4. Gute Vorbereitung: das A und O!
Ihr selbst seid vielleicht langjährige Wandervögel und kennt Euch in den Bergen gut aus. Aber das mag nicht auf alle Eure Gäste zutreffen. Da empfiehlt sich eine kleine Hilfestellung im Vorfeld. Hinweise auf die Intensität der Sonne, Kleidung zum Überziehen bei einem Wetterumschwung, festes Schuhwerk usw. sind hilfreich. Vielleicht ergänzt Ihr auch Eure Notfallkörbchen mit hilfreichen Produkten wie Sonnenmilch. Und als Gastgeschenk gibt es ein “Berge for beginners”-Set mit Kaugummi für die Bergbahn (gegen den Druck auf den Ohren), einer Flasche Wasser, einer kleinen Sonnencreme, Bachblüten oder Baldriantropfen gegen Höhenangst oder bei einer Winterhochzeit Handwärmer und Taschentücher. Gäste mit Kreislauf- oder Herzproblemen sollten ggf. im Vorfeld den Hausarzt konsultieren, je nachdem, in welcher Höhe Ihr feiern wollt. Und nicht zu vergessen, bucht Euch Dienstleister, die bergerfahren sind. Fragt in Eurer Location, mit wem sie gute Erfahrungen gemacht haben. Trauredner/in, Florist/in, Brautstyling, Fotograf/in und Musiker sollten am großen Tag rechtzeitig ihren Weg zu Euch finden und sich mit den Gegebenheiten vor Ort auskennen.
Fotocredit Alpenwedding Marc Gilsdorf Fotografie & weddingstyled, Hochzeitsplanung Uschi Glas, 4 weddings & events
Bergliebe! So vorbereitet steht Eurer Traumhochzeit in den Bergen fast nichts mehr im Weg – das Abenteuer kann beginnen! Und wenn Ihr noch Hilfe braucht – meldet Euch bei Eurer mir!
Eure Berghochzeitsplanerin Uschi